Seit nunmehr über 65 Jahren gibt es das Sonderpädagogische Förderzentrum – die Anne-Frank-Schule – in Pocking nun. „Damals eingerichtet als Hilfsschule, übrigens die erste ihrer Art im ländlichen Raum“, erklärt Sonderschulrektor Josef Wenzl bei einem Besuch des Landtagsabgeordneten Stefan Meyer.
Der CSU-Stimmkreisabgeordnete hat mit Bezirksrätin und der stellvertretenden Landrätin Cornelia Wasner-Sommer, Kreis- und Stadträtin Gerlinde Kaupa und Stadtrat Ernst Geislberger-Schießleder die Einrichtung besucht, um sich ein Bild von der pädagogischen Arbeit zu machen, aber auch Anliegen von Seiten der Schulfamilie aufzunehmen. „Wir sind echt gut versorgt. Mit dem Landkreis haben wir einen super Träger – wenn wir etwas brauchen, bekommen wir das auch“, so Wenzl weiter. Für das kommende Schuljahr rechnet das Förderzentrum mit derzeit 166 Schülerinnen und Schülern verteilt auf insgesamt 12 Klassen. „Davon führen wir fünf Klassen im gebundenen Ganztag und haben zwei Stütz- und Förderklassen, die ebenfalls ganztags beschult werden“, so Sonderschulkonrektor Stefan Bauer im Gespräch mit den Mandatsträgern. Er verweist dabei auf die insgesamt wachsenden Schülerzahlen – „wir können den Bedarf momentan nicht ganz decken“, so Bauer weiter. Dabei liege die Entscheidung für eine Einschulung der Kinder hier an der Anne-Frank-Schule in Pocking immer bei den Eltern. „Früher ist man zwei Mal durchgefallen und in einer Sonderschule gelandet. Heute hat jedes Kind das Recht eine Regelschule zu besuchen und die Entscheidung ein Kind zu uns zu bringen liegt komplett bei den Eltern – und wir haben zu 99 Prozent zufriedene Eltern, denn sie wissen, dass wir uns gut um ihre Kinder kümmern. Dabei geht es uns um viel mehr, als um den klassischen Unterricht. Die jungen Menschen brauchen oft einfach jemanden, der da ist und ihnen als Ansprechpartner zur Verfügung steht“, so Bauer. An der Anne-Frank-Schule in Pocking erhalten die Schülerinnen und Schüler Lern- und Förderangebote, die die ganz individuellen Voraussetzungen und Interessen in den Fokus nehmen und sie dabei auf das Leben in der Gesellschaft mit dem entsprechenden sozialen Kontext vorbereiten. „Es ist vor allem eine Wertevermittlung. Es geht darum, dass sie selbstständig werden und Verantwortungsbewusstsein entwickeln“, erklärt der Sonderschulrektor.
Dankbar sei man für die Aufnahme in das Startchancen-Programm, ein Bildungsprogramm grundsätzlich aufgelegt durch die Bundesregierung und vom Freistaat Bayern zusätzlich gefördert. „Das Programm ist auf zehn Jahre ausgelegt und rückt dabei die Chancengleichheit in den Mittelpunkt, was gerade für ländliche Region enorm wichtig ist“, erklärt MdL Stefan Meyer. Insgesamt 580 bayerische Schulen nehmen am Startchancen-Programm teil, das sich weiter zum Ziel setzt, die Basiskompetenzen der Schüler in Mathe und Deutsch zu stärken, die jungen Menschen in ihrer sozial-emotionalen Entwicklung zu fördern und weiter auch die Unterrichtsentwicklung insgesamt zu unterstützen. „Die nächsten zehn Jahre werden Maßnahmen innerhalb der drei Säulen Gebäude, Ausstattung und Personal gefördert“, dankt Josef Wenzl. „Und wir schauen, dass wir in dieser Zeit das Beste für unsere Schule rausholen.“
Auch die Pockinger Stadträte Gerlinde Kaupa und Ernst Geislberger-Schießleder nutzen den Schulbesuch, um sich für das rege Engagement des Förderzentrums zu bedanken. „Wir hegen große Wertschätzung für das Wirken der Schule. Dass sie in das Startchancen-Programm der Bayerischen Staatsregierung aufgenommen wurde, ist ein starkes Signal für unsere Stadt“, betont Geislberger-Schießleder.