Da der CSU-Landtagsabgeordnete Stefan Meyer bei den offiziellen Feierlichkeiten zur Amtseinführung der neuen Landgerichtspräsidentin Gisela Schwack nicht dabei sein kann, war es ihm ein Anliegen, sich im Vorfeld persönlich vorzustellen und entsprechend Glückwünsche zu überreichen.
Seinen Antrittsbesuch hat er zugleich mit einem Austausch zu aktuellen Themen und Anliegen des Landgerichts verbunden. „Die Situation ist durchaus angespannt. Die Belastungen nehmen zu“, betont die Landgerichtspräsidentin eingangs.
Ursprünglich kommt Gisela Schwack aus dem Münsterland nahe der niederländischen Grenze. Nachdem die 60-Jährige zuletzt Präsidentin am Landgericht in Deggendorf war, ist sie nun seit Januar in Passau im Einsatz – eine Verbindung zur Dreiflüssestadt besteht jedoch schon länger. „Ich habe hier in den 80er Jahren studiert und kenne die Stadt von früher“, freut sie sich nun ihr Amt in Passau zu erfüllen. Auf die frei gewordene Stelle hatte sich die Juristin bewusst beworben, da das Landgericht Passau deutlich größer als das in Deggendorf ist – und damit auch die Herausforderungen andere sind. „An oberster Stelle ist es die personelle Situation, die uns tatsächlich massiv zu schaffen macht. Die Verfahren werden immer aufwendiger, die Digitalisierung fordert uns in den verschiedenen Bereichen, auch weil sich Klagen immer mehr ausweiten“, erläutert die Landgerichtspräsidentin. Daher wünsche sie sich in erste Linie eine Aufstockung hinsichtlich der personellen Ausstattung. Ein Problem dahingehend: „Die Bewerbungen gehen zurück. Beispielsweise können freie Richterstellen nicht mehr so einfach besetzt werden wie früher“, so Gisela Schwack. Daher wäre gerade am Landgericht in Passau zusätzliches Personal dringend nötig, auch weil die Dreiflüssestadt als Prüfungsstandort für das erste und zweite Staatsexamen vor weiteren Aufgaben stehe.
Das Tätigkeitsfeld am Landgericht in Passau sei insgesamt sehr spannend und umfangreich – „ganz zu schweigen von dem wunderbaren Arbeitsumfeld in den prunkvollen Räumlichkeiten inmitten der Altstadt, Seite an Seite mit dem Passauer Stephansdom.“ Die Präsidentin sieht das Landgericht in Passau als wichtige Einrichtung für eine Region und die Menschen, die dort leben: „Wenn die Justiz nicht funktioniert, ist das auch für die Wirtschaft eine Katastrophe. Ein Landgericht ist ein wichtiger Standortfaktor“, ist Schwack überzeugt. Auch vor diesem Hintergrund ist es MdL Meyer ein wichtiges Anliegen, in engem Austausch zu bleiben. „Man muss zusammenarbeiten, um Herausforderungen anzugehen und einen Mehrwert für die Region zu schaffen“, dankt auch die Landgerichtspräsidentin für das Gespräch mit dem Landtagsabgeordneten.