Wohnen im Alter – so das Kernthema im Austausch bei der Wolf System GmbH in Osterhofen. Das Unternehmen ist bereits vor einigen Monaten auf den CSU-Landtagsabgeordneten Stefan Meyer aus dem Passauer Land zugekommen, um ihm als Mitglied im Gesundheits- und Pflegeausschuss des Bayerischen Landtags direkt Einblick in die interessante Produktpalette der Wolf System GmbH zu gewähren.
„Wir haben innovative Lösungen für eine Pflege im Alter zu bieten. Ein politischer Blick ist hier sicherlich lohnend“, ist Geschäftsführer Alois Konrad überzeugt, der eingangs zunächst einen kurzen Abriss zur Unternehmenshistorie gibt. So ist die Wolf Gruppe vorrangig im Bau von Gebäude- und Dachkonstruktionen, von Häusern sowie im Behälter- und Silobau tätig – und das seit 1968 am Standort in Osterhofen. Mit jährlich rund 700 Millionen Euro Umsatz ist die Wolf Gruppe aktuell an 31 Standorten in 19 Ländern der Welt ansässig. Dabei baut das Unternehmen auf die Arbeit von insgesamt 3.500 Beschäftigten, die in Summe jährlich etwa 30.000 Tonnen Stahl, 85.000 Kubikmeter Holz und 450.000 Kubikmeter Beton verbauen – „alles aus einem landwirtschaftlichen Betrieb heraus entstanden“, so Alois Konrad.Gerade hinsichtlich der aktuellen Entwicklungen und großen Herausforderungen für den Pflegebereich sind neue Lösungen wesentlich – und mit ihren Möglichkeiten ist die Wolf Gruppe eine Kooperation mit der Fakultät für Angewandte Gesundheitswissenschaften der Technischen Hochschule in Deggendorf (THD) eingegangen. „Vor dem Hintergrund der demografischen Entwicklung und auch dem fehlenden Pflegepersonal, ist der Ansatz, die Pflege zu Hause zu stärken, unentbehrlich – auch, wenn er sicherlich nicht alle Probleme lösen kann“, erklärt Prof. Dr. Horst Kunhardt, Vizepräsident a.D. der Fakultät für Angewandte Gesundheitswissenschaften an der THD. Geforscht habe man die letzten Jahre genug, für den Akademiker war es nun Zeit in die Umsetzung zu gehen. So ist die Entwicklung des sogenannten Tiny Houses für eine Pflege im häuslichen Umfeld zügig an den Start gegangen. „Keine Lösung für Ballungszentren, sondern eher für den ländlichen Raum – ein Tiny House für Senioren für den heimischen Garten“, bringt es Prof. Kunhardt auf den Punkt. „Es ist eine fertig ausgestattete Pflegeeinrichtung, die direkt dort hingestellt werden kann, wo sie gebraucht wird – auf einen Tag aufgebaut. Direkt in das häusliche Umfeld eingebettet und auch schnell wieder abzubauen“, erklärt Geschäftsführer Alois Konrad. Die kleinstmögliche Option hat eine Fläche knapp 30 Quadratmeter mit Raum für ein selbstbestimmtes Leben, ausgelegt auf die pflegerischen Bedürfnisse – also barrierefrei, mit den analogen und digitalen Angeboten der nötigen pflegerischen Bedarfe ausgestattet. „Wichtig war eine fertige Gesamtlösung, die schnell und unkompliziert aufzubauen ist, eine hohe Lebensqualität schafft und alle nötigen Dienste vereint“, so der Geschäftsführer weiter.
Das Produkt ist sozusagen fertig in der Schublade und auch Leasing-Partner für die geschäftliche, vertriebliche Abwicklung habe man schon an der Hand. „Was die Kosten angeht, liegen wir bei der Auslieferung einer vollausgestatteten Variante zwischen 120.000 und 200.000 Euro – aber das kommt am Ende auf den Markt insgesamt an“, so der Geschäftsmann. Erste Praxiserfahrungen habe man bereits an der Hand, durch den Besuch auf Gewerbeschauen und sozusagen rollenden Ausstellungsräumen im Rahmen eines Roadtrips durch das Land, um die Produktpalette entsprechend bekannt zu machen. „Das Interesse ist da. Und hoch. Weil Pflege eben ein Thema ist, dass uns alle angeht“, betont Michael Merk von der THD. „Definitiv eine Thematik, die unser aller Aufmerksamkeit und Handeln einfordert – generationsübergreifend. Daher auch von meiner Seite ein Dank für die innovativen Ansätze hier aus der Region heraus. Ein weiterer interessanter Mosaikstein, auf dem Weg die Pflegebranche sicher in die Zukunft zu bringen“, so MdL Meyer.
Auch Altlandrat Franz Meyer hat in seiner Funktion als Landesvorsitzender der Senioren-Union den Termin mit weiteren Vertretern der Bezirks- und Kreisebene begleitet. „Wir haben interessante Angebote direkt vor der Haustür – jetzt ist es unser gemeinsamer Auftrag solche Ansätze tatsächlich in die Fläche zu bringen“, ist auch Franz Meyer überzeugt.