Derzeit befindet sich die Baumaßnahme des Krankenhauses Rotthalmünster im zweiten Abschnitt: Ein Hubschrauberlandeplatz, die neue Notaufnahme, der Bettentrakt, Funktions- und Schulungsräume, eine Krankenhauskapelle, Kiosk und freie Kapazitäten für den ambulanten Sektor – all das soll bis ins Jahr 2030 finalisiert werden.
„Wir bauen hier im Bestand, schaffen neue Räume, wodurch sich verschiedene Herausforderungen ergeben. Aber insgesamt sind wir auf einem guten Weg“, schildert Passaus Landrat Raimund Kneidinger bei einem Besuch von MdL Bernhard Seidenath, Vorsitzender des Landtagsausschusses für Gesundheit, Pflege und Prävention. Der CSU-Gesundheitspolitiker ist auf Einladung des CSU-Stimmkreisabgeordneten MdL Stefan Meyer, Mitglied im entsprechenden Landtagsausschuss, in die Region gekommen, um sich zu verschiedenen gesundheitspolitischen Themen auszutauschen – so auch in Rotthalmünster.Die großen Themen und Fragestellungen, die die Krankenhaus-Geschäftsführung und den Landkreis Passau als Träger umtreiben: Wie gestaltet sich die Gesundheitsreform am Ende und wohin geht die Reise mit den Leistungsgruppen? „Wir hängen ziemlich in den Seilen, weil sich die Vorgaben ständig ändern“, erklärt Geschäftsführer Klaus Seitzinger. So laufen die Planungen für den Krankenhausum- und Neubau seit dem Jahr 2011, die Gesamtkosten belaufen sich auf derzeit etwa 100 Millionen Euro. „Seither hat sich natürlich viel getan. Man kann drastisch formulieren: Da war die Welt noch eine andere – vor allem, was den Gesundheits-, aber auch Bausektor angeht“, so Seitzinger weiter. Man bewege sich im Spannungsfeld der Entwicklung eines entsprechenden Leistungsportfolios in Konkurrenz zu den Kosten und dem Bedarf im Rahmen der vorgegebenen Standards. „Oberste Priorität hat die medizinische Versorgung in der Fläche, was im Widerspruch zur Wirtschaftlichkeit des Hauses steht – das System verlangt vielmehr eine Bettenreduzierung“, so auch Geschäftsführer Josef Mader. Weiter beschäftigt die Krankenhausführung der Personalmarkt, verbunden mit der Ärzteanerkennung, gerade in der Grenzregion zu Österreich. „Wichtig wären für uns verlässliche Aussagen von Seiten der Politik“, verdeutlichen die Geschäftsführer gegenüber dem CSU-Gesundheitspolitiker.
„Unser Ziel bei der Krankenhausreform auf Bundesebene war und ist immer, auch eine Wohnortnähe der stationären Behandlung zu gewährleisten. Die Länder, die ja für die Krankenhausplanung zuständig sind, brauchen von Bundesseite her die nötige Beinfreiheit, um das optimale stationäre Versorgungsangebot für die Menschen zu gestalten. Hier hat das KHAG noch einmal zu Verbesserungen geführt. Optimal ist das, was aus Berlin kommt, aber beileibe nicht. Wir werden in Bayern weiterhin mit Nachdruck alles für eine bestmögliche Versorgung der Patientinnen und Patienten sowie für die rasche Anerkennung ausländischer Berufsabschlüsse tun“, weiß MdL Bernhard Seidenath um die Hürden in der Gesundheitspolitik. „Gerade Häuser im ländlichen Raum hätten mit den derzeitigen Vorgaben stark zu kämpfen“, betont auch MdL Stefan Meyer. Man nehme entsprechende Hausaufgaben mit nach München, wohlwissend, dass die grundlegende Gesundheitspolitik in Berlin gemacht wird. „Gesundheit bleibt eine Dauerbaustelle – wir haben hier große Herausforderungen zu meistern. Das betonen wir auch in Berlin immer und immer wieder“, versicherten Seidenath und Meyer abschließend.
Foto (Stefanie Starke): (v. l.) Geschäftsführer Klaus Seitzinger, MdL Bernard Seidenath (Vorsitzender des Landtagsausschusses für Gesundheit, Pflege und Prävention), MdL Stefan Meyer, Landrat Raimund Kneidinger, Bürgermeister Günter Straußberger, Franz Schönmoser (Altbürgermeister und Vorsitzender des Krankenhaus-Fördervereins), Geschäftsführer Josef Mader, Bauleiter Peter Plattner und Hans-Peter Penninger (2. Bürgermeister Markt Rotthalmünster).
