Es ist nicht das erste Gespräch, das MdL Stefan Meyer zu dieser Thematik führt: Als Mitglied im Gesundheitsausschuss des Bayerischen Landtags sowie als Kurpolitischer Sprecher der CSU-Landtagsfraktion bekommt er die Anliegen und Bedarfe umgehend und klar von Seiten der Kur- und Heilbäder kommuniziert – so stand die Pflegeausbildung in Rehabilitations-Einrichtungen zuletzt auch im Zuge seines Besuchs im Reha-Zentrum Passauer Wolf in Bad Griesbach auf der Agenda.
Geschäftsführer Stefan Scharl und der geschäftsführende Gesellschafter Florian Leebmann der insgesamt vier Passauer Wolf-Standorte in Bad Gögging, Nittenau, Ingolstadt und eben Bad Griesbach, hatten den CSU-Landtagsabgeordneten zum Austausch geladen – nicht nur um mit dem Passauer Wolf eine der führenden Zentren für Rehabilitation und medizinische Versorgung in Bayern vorzustellen, sondern auch um über die verschiedenen Leistungsangebote und aktuelle Herausforderungen, wie eben die Pflegeausbildung oder auch Auswirkungen der Krankenhausreform insgesamt zu diskutieren.
Der Passauer Wolf, gegründet 1979 in Bad Griesbach, wird heute noch als Familienunternehmen geführt, mit mittlerweile über 1.700 Beschäftigten, darunter allein 450 am Standort in Bad Griesbach. „Zu unserer Kernkompetenz gehören die stationäre neurologische und kardiologische Rehabilitation sowie die neurologische Akutbehandlung und die Geriatrie (Altersmedizin)“, erklärt Geschäftsführer Stefan Scharl. Das grundlegende Konzept fuße dabei auf einer qualifizierten medizinischen Behandlung sowie auf der Aktivierung der eigenen Kräfte zur Freisetzung gesundheitlicher Potenziale. „Es geht bei uns um die Regeneration und das nachhaltige Genesen in einer wahren Wohlfühlatmosphäre – hier kommt uns natürlich auch die Attraktivität der Region zugute“, betont der Geschäftsführer weiter.
Im Passauer Wolf hat man mit Gehaltssteigerungen, Investitionen in die Ausbildung und Arbeitsbedingungen oberhalb des Standards eine gute Ausgangsposition geschaffen, um Fachkräfte zu gewinnen. „Insbesondere Pflegefachkräfte werden am Standort Bad Griesbach in der neurologischen Früh-Reha erfolgreich ausgebildet“, wie Pflegedienstleiter Mandl-Wagner erläutert. Mit eigenen Praxisanleitern, die ganztags Hilfestellung für Neulinge in der Pflege geben, Unterstützung durch Robotik und dem Leistungsspektrum, das von der Akutpflege bis hin zur Nachsorge und Angehörigenschulung reicht, ist der Alltag so gestaltet, dass Lernen Freude bereitet. Auch bei der Ausbildung von Physiotherapeuten ist der Passauer Wolf aktiv und kooperiert eng mit der Berufsfachschule für Physiotherapie in Rotthalmünster, ergänzt Scharl.
Trotz dieser Rahmenbedingungen habe man auch auf dem Sektor der Rehabilitationseinrichtungen mit der Fachkräftethematik zu kämpfen, weshalb sich Stefan Scharl als 2. Vorsitzender des Verbandes der Privatkrankenanstalten (VPKA) seit Jahren für Rehakliniken als Ausbildungsbetriebe einsetzt. Vor diesem Hintergrund plädieren die Chefs der Passauer-Wolf Standorte für eine Ausweitung der Pflegeausbildung auch in Rehaeinrichtungen. „Es ist deutlich spürbar, dass die Thematik der Rehabilitation an politischer Bedeutung gewinnt und mehr in den gesundheitspolitischen Fokus rückt, beziehungsweise eine wichtige Säule der Gesundheitsversorgung ist“, ist Florian Leebmann überzeugt. Er sieht auch zertifizierte Reha-Zentren als mögliche Träger einer praktischen Pflegeausbildung: „Wir argumentieren hier klar mit einer höheren Attraktivität des Pflegeberufs durch eine Aufwertung der Ausbildung mittels Reha.“ MdL Meyer nimmt das Anliegen aus dem Passauer Wolf und dem VPKA gerne auf: „Bayern ist Reha-Land Nummer Eins und das soll natürlich auch so bleiben – daher gilt es die Zukunft der Reha-Kliniken zu sichern.“ Die CSU-Landtagsfraktion habe dahingehend bereits ein Maßnahmenpaket geschnürt und in diesem Zusammenhang auch die Gesundheitsprävention ins Visier genommen. „Inhaltlich geht es darum, die wirtschaftliche Situation der Einrichtungen zu verbessern, ihre Bedarfe bei der Krankenhausreform mitzudenken, die Digitalisierung voranzutreiben und den Fachkräftemangel wirksam zu bekämpfen“, dankt MdL Meyer für den Austausch.