Rückmeldungen ohne Filter

CSU-Abgeordnete im Austausch mit der Gewerkschaft der Polizei Niederbayern

02.04.2024 | Stefanie Starke | Niederbayern/München
Foto (Stefanie Starke): (v. l.) MdL Josef Heisl, der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Reinhard Brunner, GdP-Bezirksvorsitzender Andreas Holzhausen und MdL Stefan Meyer.
Foto (Stefanie Starke): (v. l.) MdL Josef Heisl, der stellvertretende GdP-Landesvorsitzende Reinhard Brunner, GdP-Bezirksvorsitzender Andreas Holzhausen und MdL Stefan Meyer.

In einem intensiven und offenen Gespräch mit der Spitze der Gewerkschaft der Polizei Niederbayern, haben sich die CSU-Landtagsabgeordneten Josef Heisl und Stefan Meyer einen ungeschönten Blick auf die derzeitige Situation der niederbayerischen Polizei eingeholt. 

 

Als Mitglied im Deutschen Gewerkschaftsbund setzt sich die Gewerkschaft der Polizei (GdP) für die Belange von Beschäftigten ein. „Unsere Bezirksgruppe ist gut aufgestellt. Wir sind ein gutes Team, in dem sich jeder seiner Verantwortung für die Beschäftigten bewusst ist“, betont der GdP-Vorsitzende in Niederbayern, Andreas Holzhausen. 
Bei über 2.600 Polizeibeamten in Niederbayern sind etwa 1.700 Mitglied in der Gewerkschaft – „Wir haben die 50 Prozent und sind in Bayern von allen Bezirksgruppen dieje-nige mit dem höchsten Organisationsgrad“, so Holzhausen weiter. Er betont in diesem Zusammenhang gegenüber den Abgeordneten: „Von uns gibt es Rückmeldungen ohne Filter – eine offene, ehrliche, ungeschönte Zusammenarbeit.“
Gerade als Mitglied im Innenausschuss des Bayerischen Landtags hat MdL Josef Heisl größtes Interesse am Wirken und den Einschätzungen der Gewerkschaft, um diese entsprechend in die politische Arbeit einfließen zu lassen. 
Zunächst geht der niederbayerische GdP-Vorsitzende Andreas Holzhausen gemein-sam mit Reinhard Brunner, stellvertretender Landesvorsitzender, auf die Herausforderungen für die Verwaltung des Polizeiapparates ein. „Die Vollzugskollegen werden wei-ter aufgebaut, was natürlich wichtig ist, aber die Verwaltung liegt brach. Und hier ist auch für die nächsten Jahre keine einzige Stelle vorgesehen“, merken die Gewerk-schaftler kritisch an. Auch die Ausbildung sei derzeit ein großes Thema. So fehle es grundsätzlich an Nachwuchs, was wiederum mit der Altersgrenze für den Eintritt in die Ausbildung der Bereitschaftspolizei zusammenhänge. Im Gegensatz zur Ausbildung bei der Bundespolizei liege das Eintrittsalter hier bei 17 Jahren: „Die Schulabgänger warten ja nicht, bis sie endlich bei uns anfangen können, sondern suchen sich zwischenzeitlich eine andere Ausbildungsstelle“, so Reinhard Brunner. Zur Polizei würden lediglich diejenigen kommen, die sich wirklich für das Berufsbild interessieren. „Und das ist absolut vielfältig. Als Polizist habe ich ein unheimlich breites Tätigkeitsfeld“, macht er den Beruf schmackhaft. 
 
Im Fokus des Austauschs stand weiterhin das Aktionsbündnis gegen Gewalt an Ret-tungskräften mit dem Titel „Lass retten!“. „Einsatzkräfte werden leider immer wieder beleidigt, bespuckt, bedroht oder gar verletzt. Das ist Realität. Daher haben wir es uns zur Aufgabe gemacht, Einfluss auf die Gesellschaft zu nehmen, um die Gewalt gegen uns Polizeibeamte zu beenden“, erklärt Andreas Holzhausen und stellt die Idee der bayernweit einzigartigen Aktion vor, die derzeit lediglich auf Bezirksebene greift. „Die Bünd-nispartner stehen. Uns ist wichtig, dass wir eine bayernweite Durchschlagkraft erhalten“, betonen die Gewerkschaftler und bitten in diesem Zusammenhang auch um Unterstützung der beiden Landtagsabgeordneten.