„Wenn man gemeinsam an einem Strang zieht, dann kommt man leichter ans Ziel“, zieht Hochschulpräsident Prof. Dr. Peter Sperber eine rückblickende Bilanz auf das Zusammenspiel mit der kommunalen Politik.
So stand bei einem Austausch und ersten Kennenlernen mit MdL Stefan Meyer als Mitglied des Wissenschaftsausschusses im Bayerischen Landtag vor allem das Konzept der Technologie Campus (TC) im Vordergrund. Laut Sperber ein „einzigartiges Konzept“.
Seit etwa 15 Jahren gründet die THD in ausgelagerten Forschungseinrichtungen sogenannte TC, wo Experten in enger Zusammenarbeit mit Hightech-Firmen anwendungsbezogene Speziallösungen entwickeln. „Intention ist die Symbiose aus wissenschaftlicher Forschung und der entsprechenden wirtschaftlichen Anwendung“, erklärt der Hochschulpräsident. Dabei sind die derzeit 14 eröffneten TC verteilt über die Landkreise Cham, Regen, Freyung-Grafenau, Neumarkt in der Oberpfalz, Weißenburg-Gunzenhausen und Passau – in letzterem Landkreis finden sich der TC Hutthurm mit dem Schwerpunkt Simulation sowie der TC Vilshofen, spezialisiert auf digitale Sicherheit. „Es geht hier um praxisnahe Lösungen zum Schutz von Systemen. In Vilshofen betreiben wir anwendungsnahe Forschung rund um den Schutz von industrieller Automatisierungstechnik, kritischen Infrastrukturen, oder auch Elektroniksystemen im Automobil – und beschäftigen uns in diesem Zusammenhang unter anderem auch mit der gezielten Abwehr von Cyberattacken, Trojaner, Viren“, so Sperber weiter. „Vielen Dank für dieses Engagement im ländlichen Raum. Vor allem für die Wirtschaft ist das äußerst wertvoll“, so MdL Stefan Meyer, vor allem auch mit Blick auf seinen Heimat-Stimmkreis Passau-West. Aus Sicht der Hochschule berge das Konzept eine absolute Win-Win-Situation für alle Player: „Die Kooperation dynamisiert die regionale Wirtschaft und setzt neuartige technologische Akzente. Firmen profitieren vom Zugriff auf die Labor- und Forschungskapazitäten der THD, für Forschungspraktikanten und angehenden Absolventen ergeben sich wertvolle Industriekontakte.“
Insgesamt beheimatet die THD in Summe rund 8.600 Studierende aus rund 100 Ländern der Welt. „Damit sind wird bald die viertgrößte Hochschule in Bayern, hinter Nürnberg, Regensburg und München und weiterhin auch die Hochschule mit den meisten internationalen Bewerbungen“, erklärt Vizepräsident Prof. Waldemar Berg. Dabei befinde sich die THD in einem Aufwärtstrend mit dem Anspruch die 10-tausender-Marke zu knacken. Durchaus verknüpft mit einem Paket an Herausforderungen – „auch bei uns ist nicht alles Gold was glänzt“, so Sperber gegenüber MdL Meyer. So fehle es im Rahmen der bayerischen Wissenschaftspolitik an der Planungssicherheit für Hochschulen. „Dabei schlagen die Defizite auch im Nachgang von Ausbauplänen und im Rahmen von Gehaltssteigerungen auf“, erläutert der Hochschulpräsident. Damit sei die Zukunftsfähigkeit der bayerischen Hochschulen deutlich eingeschränkt. „Im Grunde dürften wir nicht weiter ausbauen, sondern müssten jedes Semestern Studiengänge dicht machen.“
Für die Zukunft setzt die THD auch auf Studiengänge im Bereich Pflege und Gesundheit. So gibt es seit diesem Semester unter anderem den Masterstudiengang „Psychische Gesundheit“ zur Verbesserung der psychosozialen Versorgung.
Im Zuge des Gesprächs mit der Hochschulspitze hat MdL Stefan Meyer Präsident Sperber die besten Wünsche für die Zukunft mit auf den Weg gegeben. Der „noch-Hochschulpräsident“ wird in den nächsten Wochen den wohlverdienten Ruhestand antreten und sein Amt an Vizepräsident Prof. Waldemar Berg übergeben.